Monatelang war die Zukunft der Kleinmachnower Schullandschaft in der Schwebe. Der Bürgermeister und seine Gemeindeverwaltung gingen davon aus, dass die Schülerzahlen in den nächsten Jahren massiv zurückgehen würden. Die Lösung: Die Seeberg-Grundschule sollte aufgelöst werden und die Schüler auf die Eigenherd- und Steinweg-Schule aufgeteilt werden. Das freiwerdende Gebäude der Seeberg-Schule sollte der Maxim-Gorki-Gesamtschule zur Verfügung gestellt werden, die an großer Raumnot leidet. Eigenherd- und Steinweg-Schule haben tatsächlich noch Platz für mehr Schüler.
Eine scheinbar einfache und praktische Lösung, die aber die berechtigten Interessen der beiden betroffenen Schulen gegeneinander ausspielt. Doch die Eltern der Kinder der Seeberg-Schule wehrten sich gegen die Aufteilung und Verlagerung. Sie verwiesen darauf, dass an allen drei Schulen Hortplätze fehlten, so dass neue Gebäude gebaut werden müssten, wodurch große Kosten entstehen würden. Ein Moratorium stoppte vorläufig den Beschluss zur Auflösung der Seeberg-Grundschule, doch die Mehrheit der Gemeindevertreter schien sie zu befürworten.
Im letzten Augenblick tauchte ein Kompromissvorschlag auf, getragen von der CDU, von Bündnis 90/ Die Grünen, und der Linken: Die Seeberg-Grundschule arbeitet im nächsten Schuljahr nur einzügig weiter. Dadurch wird ein Raum für den Hort frei. Das zum Neubau eines Hortes vorgesehene Grundstück kann dadurch für Modulbauten der Maxim-Gorki-Schule zur Verfügung gestellt werden. Dadurch kann die Raumnot der Gesamtschule bis zu einem Zusatzbau gemildert werden, der ohnehin noch bis zum Ende des Jahrzehnts dauern wird. Der Engpass in den Horten der anderen Grundschulen wird durch den Erhalt der Seeberg-Schule nicht noch zusätzlich verschlimmert. Dieser Kompromiss soll jedes Schuljahr von der Gemeindevertretung überprüft werden. Schülerzahlen können sich schnell ändern. Schon jetzt liegen sie (wieder einmal) höher als die prognostizierten Zahlen. Für 142 Kinder liegen Anmeldungen vor anstatt für nur 122 prognostizierte Erstklässler.
Dieser Kompromissvorschlag wurde auf der vergangenen Sitzung der Gemeindevertretung mit einigen Enthaltungen und zwei Gegenstimmen (von der Afd) angenommen. Es ist ein Kompromiss, der sicherlich nicht für alle Seiten perfekt ist, aber eine pragmatische, schnelle und vergleichbar kostengünstige Lösung bietet, zumal die Kinder nicht befürchten müssen ihre vertraute Schule zu verlassen und umziehen zu müssen. vorläufig in Zeiten knapper Kassen die billigste und schnellste Lösung.
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